Testungen: Einheitliche Regelungen in Kitas dringend nötig

Omikron und steigende Inzidenzen: Tests sind einziger Schutz der Kita-Kinder und ihrer Kontaktpersonen I Liga Hessen fordert einheitliche Regelungen zu Tests vom Land I Kostenübernahme durch das Land schafft Klarheit und Sicherheit

 

Im alten und im jungen neuen Jahr erreichen die Liga Hessen fast täglich Rückmeldungen besorgter Eltern, Kita-Träger und -Mitarbeiter*innen über weitere Infektionen geimpfter Eltern oder geimpfter Fachkräfte in den Einrichtungen. Mehrere Elterninitiativen haben sich bereits in großer Sorge öffentlich an die Presse und direkt an die Hessische Landesregierung gewandt.  

„Wir möchten, dass Kindertageseinrichtungen weiterhin offenbleiben können. Kinder brauchen andere Kinder. Das haben gerade auch während dieser Pandemie viele Studien deutlich gemacht. Da die flächendeckende Impfung gegen Covid für die Kleinsten nicht möglich ist, müssen sie und ihre Familien und Betreuer*innen durch regelmäßige Testungen geschützt werden. Und nur so kann auch der Betrieb in den Kitas aufrecht erhalten bleiben“, sagt Yan Vogel, Sprecher der Fachgruppe Kita im Arbeitskreis „Kinder, Jugend, Frauen und Familie“. „Wir beobachten in Hessen eine sehr unterschiedlich gehandhabte Praxis der Kindertestungen in den Kitas. Hier gibt es akut Klärungs- und Handlungsbedarf.“ 

Die Umsetzung vor Ort reicht von Testkits für alle Eltern und Kinder über mobile Testteams, die vor Ort arbeiten, bis hin zu Notfallreserven bei Abklärung von Verdachtsfällen. Weiterhin verbreitet ist die Praxis der Lolli-Pool-Testung, da mittels des PCR-Nachweises eine höhere Wahrscheinlichkeit gegeben ist, Infektionen herauszufiltern. Diese Methode befürwortet ein breites Gremium aus Wissenschaftler*innen in ihrer Stellungnahme vom 29.11.2021 für den schulischen Bereich[1]. Diese Praxis gilt es auf den Kita-Bereich auszuweiten. 

Stand jetzt in Hessen ist: Drei Tests pro Woche können in der Kita pro Kind in Anspruch genommen werden. Ob dies vor Ort auch so angeboten wird und wie es durchgeführt wird, entscheidet die jeweilige Kommune. Das Land trägt die Hälfte der Kosten. Für viele freie Träger besteht ein Risiko, wenn die Kostenübernahme nicht geklärt ist bzw. die Kommune sich weigert, die anderen 50% zu übernehmen, bspw. weil die Tests in der Fläche als nicht sinnvoll erachtet werden. Angesichts der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante fordert die Liga Hessen zum Schutz der Kinder und des Personals bezüglich der Testungen eine einheitliche Regelung durch das Land Hessen. Zudem würde eine hundertprozentige Kostenübernahme durch das Land und eine Logistik wie im Falle der Mitarbeitenden-Testung in der Praxis mehr Sicherheit bringen. Es geht hier nicht darum, eine Testpflicht für Kleinkinder in den Einrichtungen einzuführen, sondern um die verlässliche und kostenlose Bereitstellung der Tests vor Ort. Die Testungen müssen auf dringende Empfehlung weiterhin auf freiwilliger Basis möglich sein.  

 

Bei Rückfragen: 

Yan Vogel 

Sprecher FG Kita I Liga-Arbeitskreis „Kinder, Jugend, Frauen und Familie“ 

E-Mail: Yan.Vogel@drk-hessen.de  

Tel: +49-611-7909-232 

 


[1]  https://www.bundestag.de/resource/blob/870926/4a1225a180bb79d659d94861151a7644/Gem-Stellungnahme-von-Dr-Priesemann-u-Kolleg-innen-data.pdf