Mehr Teilhabe für Menschen mit Demenz

Zum Welt-Alzheimertag 2024: Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen fordert mehr Unterstützungs- und Beratungsleistungen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ Mit diesem Motto möchten die Initiatoren am internationalen Welt-Alzheimertag am 21. September den Blick auf die derzeit weltweit 55 Millionen Demenzerkrankten (1.8 Millionen davon in Deutschland) und ihre Angehörigen lenken. Das Leben mit dieser Erkrankung muss gemeinsam, als Team bewältigt werden. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen stellen sich den Veränderungen Tag für Tag. Sie entwickeln Strategien, um mit den Einschränkungen leben zu können. Sie brauchen verlässliche Informationen und konstante Unterstützung. 

„Wir alle sind als Gemeinschaft gefragt, gemeinsam an Strategien für ein gutes Miteinander und die Teilhabe aller am Leben zu arbeiten. Dafür sind für Betroffene eng verzahnte Entlastungs- und Pflegeangebote wie auch ehrenamtliche Hilfen von großer Bedeutung. Diese Hilfen müssen im Quartier, im Sozialraum, bestmöglich aufeinander abgestimmt sein. Hier kann eine „Hessische Landesfachstelle Demenz“ sehr wertvoll sein: Sie ist vom Land strategisch ausgerichtet, sorgt für eine Ausweitung der Angebote und eine Vernetzung regionaler Anbieter, damit Hilfsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen dort ankommen, wo sie auch gebraucht werden“, konstatiert Michael Schmidt, Liga-Vorstandsvorsitzender.

Außerdem müsse in Hessen dringend ein eigenes Demenzkonzept entwickelt werden. Eine konzeptuell verankerte Zielsetzung auf Landesebene fördert in der Praxis Strukturen, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz ermöglichen, beispielsweise in Form von Demenz-WGs, Sportangeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, Beratungsstellen im Ort uvm. Dieses Landeskonzept muss mit finanziellen Mitteln ausgestattet sein, damit Quartiersentwicklungen auf eine sichere Basis gestellt werden können. Dies könnte über einschlägige Förderlinien umgesetzt werden, oder über zweckgebundene Mittel für die hessischen Kommunen. Die Liga Hessen sieht zudem das Land Hessen auf Bundesebene in der Pflicht, sich für eine Finanzierungsreform in der Pflege und Altenhilfe einzusetzen, die innovationsschädliche Sektorengrenzen auflöst und die Kreativität von Fachkräften und engagierten Freiwilligen zulässt.

Letztendlich geht es darum, den Menschen ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen und ein Umfeld des Miteinanders zu schaffen. Das ist aber nur möglich, wenn alle Akteure - professionell wie ehrenamtlich – zusammenarbeiten. Jede und Jeder Einzelne von uns ist hier gefragt. Denn von einem starken Sozialraum gekoppelt mit professionellen Versorgungsstrukturen, profitieren wir alle. So hat eines der größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit - die Einsamkeit – keine Chance.

 

Ansprechpartner*innen

Michael Schmidt

Liga-Vorstandsvorsitzender

Vorsitzender Liga-Arbeitskreis „Gesundheit, Pflege und Senioren“

Tel. 0561 - 5077 104

E-Mail: michael.schmidt(at)awo-nordhessen.de

 

Sonja Driebold

Liga-Arbeitskreis „Gesundheit, Pflege und Senioren“

Tel. 069 - 7947 6266
E-Mail: sonja.driebold(at)diakonie-hessen.de

 

Anna Grundel

Liga-Arbeitskreis „Gesundheit, Pflege und Senioren“

Tel: 069 – 9552 62 34 I Mobil: 0163 6141634

E-Mail: Anna.Grundel(at)paritaet-hessen.org