Jugendhilfeausschüsse - Gestalter vor Ort

An erster Stelle steht das Wohl des Kindes: Jugendhilfeausschüsse haben viele Einflussmöglichkeiten, die Jugendhilfe auf Landes- und kommunaler Ebene zu gestalten.

JHA-Workshop in Frankfurt am 15.11.2016

Als Teil des Jugendamtes ist der Jugendhilfeausschuss (JHA) ein politisches Gremium, das in allen grundsätzlichen Angelegenheiten der Jugendhilfe Entscheidungen trifft. So werden dort aktuelle Problematiken junger Menschen und Familien diskutiert, örtliche Jugendhilfeangebote geplant und Zuschüsse für Projekte beschlossen.

Im JHA sitzen zu drei Fünfteln Mitglieder auf Vorschlag der Kommune und zu zwei Fünfteln Vertreter der Freien Träger, dazu gehören auch die Verbände der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V.

"Den Schulterschluss üben"

Wie verläuft die praktische, regionale Arbeit der Jugendhilfeausschüsse vor Ort? Welche regionalen Unterschiede und Probleme bei der Zusammenarbeit mit Kommunen bestehen? Diese Fragen wurden bei mehreren Workshops in Frankfurt, Marburg und Kassel, organisiert durch die Liga Hessen, rege von JHA-VertreterInnen aus verschiedenen hessischen Kommunen diskutiert. 

„Starke Jugendhilfeausschüsse entlasten die Gebietskörperschaften enorm“, so Dirk Friedrichs, Coach und Referent des Workshops. Er selbst hat lange Jahre im Landesjugendamt Hessen gearbeitet und berät Jugendhilfeausschüsse bundesweit. „Üben Sie den Schulterschluss im Ausschuss. So können Sie gestärkt der Politik und Verwaltung entgegen-treten. Nutzen Sie Ihre Rechte“, so Friedrichs. „Hier bieten sich gute Chancen der Vernetzung in regionalen Zusammenschlüssen der Liga-Verbände, die die Kommunikation und Kooperation stärken.“, ergänzt Jürgen Hartmann-Lichter, Vorsitzender des Liga-Arbeitskreises „Kinder, Jugend, Familie und Frauen".

Regional große Unterschiede in der JHA-Arbeit

In der Diskussion wurden erhebliche regionale Unterschiede in der JHA-Arbeit deutlich. Ein Teilnehmer berichtete, dass die Zusammenarbeit mit der Kommune so gut funktioniere, dass man jährlich gemeinsam in Klausur gehe und vertieft Angebote für die Jugend vor Ort plant. Andere TeilnehmerInnen kritisierten hingegen fehlende Transparenz und Motivation der kommunalen Seite im JHA.

Praktische Tipps zu Kommunikationsstrategien und Netzwerkarbeit, Informationen über Rechte und Pflichten des Jugendhilfeausschusses - die Workshop-Teilnehmer zeigten sich am Ende der Veranstaltung gut gewappnet für ihre weitere Arbeit in den Jugendhilfeausschüssen. Marek Körner, Vorsitzender des Landesjugendhilfeausschusses, begrüßt und unterstützt die Initiative der Workshops der Liga Hessen, da damit die Besonderheit der Ausschussarbeit betont wird.


>> Weitere Informationen und Material zum Download finden Sie in den Gesetzen (§70; §71 SGB VIII; §6 HKJGB) und HIER