Hessischer Gesundheitspakt 2.0 unterzeichnet

Die Liga Hessen ist neuer Paktpartner im Hessischen Gesundheitspakt 2.0. Wir setzen uns dafür ein, dass auch die pflegerischen und sozialen Themen im neuen Gesundheitspakt 2.0 mit berücksichtigt werden.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. (Liga Hessen) ist neuer Partner im „Hessischen Gesundheitspakt 2.0“. Am 23. März 2015 hat sie gemeinsam mit weiteren 13 Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegewesen diese Vereinbarung für die Jahre 2015 bis 2018 mit der Hessischen Landesregierung in Wiesbaden unterzeichnet. „Die Sicherstellung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, ist mit Blick auf den demographischen Wandel eine wichtige Zukunftsaufgabe, der wir uns gemeinsam stellen wollen“, sagte Thomas Przibilla, Vorsitzender der Liga Hessen, anlässlich der Unterzeichnung des Pakts. Dieser nehme eine stärkere sektorenübergreifende Zusammenarbeit in den Blick, die zukünftig unerlässlich sei. „Wichtig war uns bei den Vereinbarungen des Gesundheitspakts, dass die strukturierte Zusammenarbeit zwischen der Altenhilfe und Suchthilfe gefördert wird, dass die pflegenden Angehörigen in den Pakt aufgenommen werden ebenso wie Menschen mit Behinderungen“, betonte der Liga-Vorsitzende.

„Gerade die pflegenden Angehörigen sind diejenigen, die in Hessen den Löwenanteil bei der Erbringung der häuslichen Pflege bestreiten“, sagte Przibilla. „Somit ist die Pflege durch Angehörige ein enorm wichtiges Element der medizinischen und pflegerischen Versorgungsstruktur – und damit diese auch erhalten bleibt, werden die Pakt-Partner überprüfen, welche Angebote in der Gesundheitsprävention, in der Entlastung und Rehabilitation bereits vorhanden sind oder wo weitere vonnöten sind“, erläuterte Thomas Przibilla. Sinnvoll wäre aus seiner Sicht überdies, wenn die verschiedenen Akteure eine Angebotsübersicht hätten, um die Angehörigen hierzu umfassend und adäquat beraten zu können.

Auch wenn das System der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung allen Versicherten den gleichen Zugang zu notwendigen Leistungen zusichert, sehen sich Menschen mit Behinderung sowie chronisch Erkrankte mit erheblichen Zu-gangsbarrieren konfrontiert: „Wir haben uns daher dafür stark gemacht, dass auch diese Zielgruppen in den Hessischen Gesundheitspakt aufgenommen werden“, betont der Liga-Vorsitzende Przibilla.

„Gemeinsam wollen wir uns dafür einsetzen, die Angebote der medizinischen, gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung für Menschen mit Behinderungen zu stärken und damit deren Teilhabe zu gewährleisten.“ Konkrete Maßnahmen, beispielsweise der barrierefreie Zugang, Qualifizierungen oder auch die Refinanzierung besonderer Aufwände, sollen gesammelt und auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft werden. Weitere Anregungen für die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Behinderungen, so aus dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz oder der UN-Behindertenrechtskonvention, sollen mit Blick auf die Umsetzung des Paktes diskutiert werden, wie Przibilla sagte.

Der „Hessische Gesundheitspakt 2.0 für die Jahre 2015 bis 2018“ ist eine Fortent-wicklung des ersten „Hessischen Paktes zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung für die Jahre 2012 bis 2014“. Schwerpunkte sind im „Pakt 2.0“ Initiativen zur Stärkung der sektorenübergreifenden Kooperationen, zur Sicherung der ärztlichen und pharmazeutischen Versorgung, zur Entwicklung und zum Ausbau von eHealth- und telemedizinischen Strukturen in Hessen, die zukunftsfeste Gestaltung der Pflege, die bessere gesundheitliche und pflegerische Versorgung von und durch Menschen mit Migrationshintergrund sowie der Zugang zum Gesundheits- und Pflegesystem für Menschen mit Behinderung.