Hessischer Elisabeth Preis für SOZIALES 2021 - Gewinner-Projekte ausgezeichnet

Die Preisträger des Hessischen Elisabeth Preises für SOZIALES (HEPS) 2021 zum Thema „Beteiligt - Gehört - Gesehen? (Spiel)Räume für das Jungsein und Erwachsenwerden“ stehen fest. Bei der Verleihung in Wiesbaden am 17. November 2021 sind ihre Projekte vorgestellt und ausgezeichnet worden. Der HEPS ist eine Kooperation der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen zusammen mit LOTTO Hessen und dem Hessischen Sozialministerium.

Die ersten Preisträger*innen: WISA - Wir sind angekommen e. V. aus Rodgau zusammen mit Staatssekretärin Anne Janz

Fünf Projekte haben die Jury besonders überzeugt, die genaue Platzierung blieb bis zur Preisverleihung eine Überraschung. Drei dritte Preise mit jeweils 4.000 Euro gingen an folgende Projekte: Die „Schreibwerkstatt“ im Jugendzentrum Nordend in Offenbach hat das „Corona-Tagebuch“ für seine jungen Klient*innen eingeführt – eine Dokumentation der Lebensrealität für die (Nach)Welt und eine Hilfe, oft belastende Erfahrungen zu verarbeiten.

Beim Jugendhilfeträger Hephata im Raum Kassel, Eschwege und Hersfeld/Rotenburg entstand während des Lockdowns die Idee, die Ferienfreizeit der Kinder und Jugendlichen zur Onlinefreizeit umzuformen. Ein virtuelles Freizeithaus mit vielen Angeboten entstand. „FiH goes online“ hat es geschafft, trotz Corona-Pandemie Kontakte aufrecht zu erhalten und Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen.

Standby@home - das kontaktlose YOUgendmagazin“ ist ein Videoformat aus dem Kinder-, Jugend-, Kulturzentrum (KJK) Sandgasse Offenbach und wird ausschließlich von Jugendlichen konzipiert, geplant und umgesetzt. In der Pandemie haben es die Macher*innen kurzerhand neu aufgestellt, kontaktlos und thematisch angepasst an die Wünsche ihrer Zuschauer*innen.

Kunst macht kreativ, verbindet und regt zum Austausch an. Mit dem Kunstprojekt „Lock up“ des Kinder- und Jugendhilfezentrums Waldfrieden in Butzbach ist mitten in der Pandemie ein kreativer Raum für angehende junge Künstler*innen in der Einrichtung entstanden. Sie erfahren Wertschätzung für ihre Werke, mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus. Das Projekt ist so beliebt, dass es fortgeführt und auf weitere Zielgruppen ausgeweitet wird. Dieses Engagement wurde mit dem zweiten Platz (8.000 Euro) ausgezeichnet.

Das Projekt „WISA – Wir sind angekommen“ macht sich in vielen Bereichen stark: Integration von neu hier angekommenen jungen Menschen, Aktionen gegen Einsamkeit und Weiterbildung. Das peer-to-peer-Projekt hat in der Pandemie ein technisches Netzwerk aufgebaut, seine Klient*innen mit gespendeter Technik versorgt und sie gleichzeitig darin geschult. Ein großartiges Engagement von jungen Menschen, die vor einigen Jahren als Geflüchtete nach Deutschland kamen, und die in kürzester Zeit digitale und räumliche Angebote für Hilfesuchende aufgebaut haben. Sie sind ein tolles Beispiel für gelebte Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt! Der erste Preis des Hessischen Elisabeth Preises für SOZIALES, dotiert mit 10.000 Euro, geht an WISA aus Rodgau.

Preisverleihung

Moderatorin Bärbel Schäfer führte durch die Preisverleihung im Haus an der Marktkirche in Wiesbaden. Live-Musik kam von dem jungen Offenbacher Duo „Session NC“, bestehend aus Sängerin Chaymaa Rafoud und Nana Ampadu, der sie auf dem Keyboard begleitete. Stellvertretender Liga-Vorstand Nils Möller begrüßte als Gastgeber für die Liga Hessen die Gäste. „Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr wieder in Präsenz den Sozialpreis an ganz herausragende Projekte verleihen können. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben sich dafür eingesetzt, in einer Ausnahme-Situation ihre Zielgruppe zu erreichen und haben sozusagen kontaktlos trotzdem Gemeinschaft geschaffen“, so Möller.

Schirmherr des HEPS ist seit diesem Jahr Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Er gratulierte den Preisträgern in einer Video-Botschaft und bedankte sich zunächst bei den Jugendlichen: „Ihr habt in den letzten eineinhalb Jahren viel geleistet und insbesondere für eure Großelterngeneration Verantwortung übernommen.“ Die vielen eingereichten Projekte zeigten, wie vielfältig und kreativ das Thema ‚Beteiligt – Gehört – Gesehen? (Spiel)Räume für das Jungsein und Erwachsenwerden‘ in Hessen bereits gelebt werde, um jungen Menschen Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Haltung entgegenzubringen, aber auch die Generationengerechtigkeit zu stärken.

In Vertretung für Minister Klose überreichte Staatssekretärin Anne Janz den ersten Preis an das Projekt „WISA – Wir sind angekommen e. V. Online-Schulungen, Rodgau“. Sie erklärte in ihrer Laudatio: „Menschen, die selbst erfahren haben, mit begrenzten Ressourcen und Möglichkeiten umgehen zu müssen, helfen anderen, denen es genauso ergeht. Das ist gelebte Solidarität. Der Verein leistet durch sein Engagement einen ganz wesentlichen Beitrag zur Integration und trägt ebenso dazu bei, dass das Verständnis für die schwierigen Lebensumstände der geflüchteten Menschen bei der Bevölkerung entsteht und gefestigt wird.“

LOTTO Hessen als Sponsor und Kooperationspartner unterstützt bereits im vierten Jahr die Ausrichtung des HEPS mit 30.000 Euro Preisgeld. „Unser Unternehmensmotto lautet ‚LOTTO hilft Hessen‘ – diesem Credo folgen wir und sorgen mit unseren Erträgen seit 1949 für das Gemeinwesen und dabei eben auch die Förderung sozialer Projekte in Hessen. Da war es nur folgerichtig, dass wir den Elisabeth Preis mit aufgebaut haben und uns hier engagieren“, ergänzt Jurymitglied und Mitinitiator des Preises Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer der LOTTO Hessen GmbH.

Preisträger

1. Platz – 10.000 Euro

Online-Schulungen und -beratungen I WISA – Wir sind angekommen e. V. I Rodgau

https://www.facebook.com/WisaWir/

2. Platz – 8.000 Euro

Kunstprojekt „Lock up“ I Mission Leben / Kinder- und Jugendhilfezentrum Waldfrieden I  Butzbach

https://www.mission-leben.de/kinder-und-jugendliche/butzbach-kinder-und-jugendhilfezentrum-waldfrieden/

3. Platz – 4.000 Euro

Standby@home - das kontaktlose YOUgendmagazin I KJK Sandgasse I Offenbach

https://www.offenbach.de/leben-in-of/familie_soziales/kjk_sandgasse/kjk-medienetage.php

3. Platz – 4.000 Euro

FiH goes Online I Hess. Diakoniezentrum Hephata I Raum Kassel, Eschwege und Hersfeld/Rotenburg

https://www.hephata.de/

3. Platz – 4.000 Euro

Corona-Tagebuch I Jugendzentrum Nordend I Offenbach

http://juz-nordend.blog.junetz.de/

Zu sämtlichen Preisträgern ist redaktionell frei einsetzbares Videomaterial verfügbar, bitte wenden Sie sich unter Angabe des jeweilig für Sie interessanten Projektes für einen Download-Link an presse@lotto-hessen.de. Die Videos und weiteres Material zum HEPS finden Sie auch unter www.hessischer-elisabethpreis.de

Der HEPS

Im Jahr 2017 haben sich die Liga Hessen gemeinsam mit einem der größten Sozialsponsoren im Land, der LOTTO Hessen GmbH, und der Hessischen Landesregierung zusammengetan, um den Hessischen Elisabeth Preis für SOZIALES (HEPS) ins Leben zu rufen. Er wird jedes Jahr verliehen. Ausgezeichnet werden Vereine, Organisationen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Initiativen aber auch Einzelpersonen, die sich zu einem gesetzten sozialen Thema auf besonders innovative oder herausragende Weise engagieren. 30.000 Euro Preisgeld stellt LOTTO Hessen hier zur Verfügung, das unter mehreren Preisträgern verteilt wird. Schirmherr des HEPS ist der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose. Die Jury setzt sich zusammen aus: Anne Janz, Staatssekretärin Hessisches Ministerium für Soziales und Integration I Moritz Promny, Vorsitzender Sozial- und Integrationspolitischer Ausschuss I Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer LOTTO Hessen, Prof. Dr. Andreas Walther, wissenschaftliche Begleitung I Dr. Yasmin Alinaghi, Vorstandsvorsitzende Liga Hessen, Carsten Tag und Nils Möller, Vorstand Liga Hessen.