Erfolgreicher Fachtag zur Zukunft der ambulanten Pflege
Am 8. Oktober 2024 fand der Liga-Fachtag „Zukunft der ambulanten Pflege: Herausforderungen und Chancen in einem dynamischen Umfeld“ im Haus am Dom in Frankfurt statt. Fast 90 Teilnehmende – darunter Geschäftsführungen, Pflegedienstleitungen ambulanter Einrichtungen sowie Trägervertreter*innen – setzten sich intensiv mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der ambulanten Pflege auseinander.
Prof. Dr. Martina Hasseler, Professorin für Klinische Pflege an der Fakultät Gesundheitswesen der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, präsentierte in ihrem Vortrag „Pflege 2035 – Wie könnte und sollte ambulante Pflege in Deutschland aussehen?“ zukunftsweisende Ansätze zur Gestaltung der Pflege im Jahr 2035. Im Anschluss referierte Dr. Oliver Lauxen, stellvertretender Leiter des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur an der Goethe Universität Frankfurt a. M., über „Ambulante Pflege – Versorgungsstrukturen und Arbeitsmarktlage in Hessen“ und bot dabei einen Blick auf aktuelle Versorgungsstrukturen in Hessen, die Bedarfsentwicklung in der ambulanten Pflege und zeigte auf, wie es gelingen kann, Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Britta Dalhoff, Leiterin der Landesvertretung Hessen der DAK-Gesundheit, thematisierte schließlich die „Babyboomer und die Zukunft der Pflege in Hessen“, und erläuterte die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Pflegelandschaft.
Der Fachtag bot eine Plattform für angeregte Diskussionen und den Austausch praxisnaher Lösungen. Die Liga Hessen plant, die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen und in zukünftige Verhandlungen mit dem Land einfließen zu lassen, um die ambulante Pflege zukunftssicher zu gestalten. Liga-Vorstandsvorsitzender Michael Schmidt: „Die ambulante Pflege ist in Not – aus aktuellen Umfragen wissen wir, dass allein bei der Diakonie Hessen mehr als die Hälfte der ambulanten Dienste ein schlechteres Betriebsergebnis als im Vorjahr erwartet. Viele von ihnen mussten bereits ihr Leistungsangebot einschränken und Klient*innen ablehnen. Der Mangel an Arbeitskräften ist hier ein Thema, aber auch die höheren Kosten für Energie, Lebensmittel und Mieten und die mangelhafte Gegenfinanzierung durch die Pflegekassen. Wir brauchen hier das Land an unserer Seite, das die Investitionskosten stärker fördert, um die Dienste vor Insolvenzen zu bewahren und die Pflegebedürftigen beim Eigenanteil entlastet. Wir brauchen einen starken Sozialraum mit gut vernetzten Partnern wie Kommunen, Ehrenamt, Pflegedienste vor Ort. So können wir eine gute, würdevolle Pflege in Hessen gewährleisten.“
Ansprechpartner
Michael Schmidt
Liga-Vorstandsvorsitzender
Vorsitzender Liga-Arbeitskreis „Gesundheit, Pflege und Senioren“
E-Mail: michael.schmidt(at)awo-nordhessen.de
Tel. 0561-5077104