Erfolgreicher Ausbau der digitalen Beratung

Gemeinsame Pressemeldung: Projekt „Blende(n)d beraten“ in Hessen erfolgreich abgeschlossen – Liga der Wohlfahrtspflege Hessen lobt Zusammenarbeit innerhalb der Liga und dankt Kooperationspartnern in Politik und Wissenschaft

Ende dieses Jahres findet das zweijährige digitale Projekt in der Schwangerschafts(konflikt)beratung „Blende(n)d beraten“ seinen Abschluss. Es war ein einzigartiges Verbundprojekt der Liga Hessen, das erstmalig Beratungsstellen verschiedener Träger zusammenbrachte, um gemeinsam eine zukunftsweisende digitale Beratungsstrategie zu entwickeln. Das Modell des Blended Counseling – eine Kombination aus Präsenz- und Online-Beratung – sollte im Projekt exemplarisch am Beispiel der Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen in die Beratungsstrukturen der Verbände in Hessen integriert werden.

Erfolgreicher Rückblick auf das Projekt

Im Projekt konnten zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden: So wurden zehn Konzeptworkshops und rund 40 Fortbildungen für Beratungsfachkräfte organisiert. Coachings haben die Teilnehmer*innen zudem dabei unterstützt, ein individuelles Blended Counseling-Beratungskonzept für die eigene Beratungsstelle zu entwickeln und mit der Implementierung zu beginnen. Zudem boten drei erfolgreiche Fachtage die Möglichkeit zum Austausch, zur Vernetzung und zur Einholung von Feedback.

Besonders lobenswert war die engagierte Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen, die das Projekt mit Offenheit und Tatkraft umgesetzt haben. Trotz Herausforderungen wie Zeitmangel und Arbeitskräftemangel war die Teilnahme an den Fortbildungen beeindruckend hoch. Berater*innen und Leitungskräfte zeigten ein hohes Maß an Engagement und Durchhaltevermögen, selbst angesichts der Hürden und Rückschläge bei der Implementierung der neuen Beratungsformen. Ein großer Dank gilt dabei den Kolleg*innen des Instituts für E-Beratung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, die das Projekt wissenschaftlich begleitet und zum Abschluss des Projektes eine Handreichung mit Hilfestellungen für die Beratungsstellen erstellt haben. Ein herzlicher Dank geht auch an den Beirat des Projektes für seine Arbeit.

Warum Blended Counseling die Zukunft der Beratung prägt

Blended Counseling ermöglicht eine flexible und niedrigschwellige Beratung, die keine physische Anwesenheit erfordert und so besonders Menschen in ländlichen Gebieten und mit Mobilitätseinschränkungen anspricht. Zudem kann es Hemmschwellen abbauen, die mit einem Besuch in einer Beratungsstelle verbunden sein können. Als Ergänzung zur Präsenzberatung bietet Blended Counseling mehr Wahlmöglichkeiten für Ratsuchende und ist ein zukunftsweisender Bestandteil moderner Beratungsarbeit.

Dank an Förderer und Partner

Ein besonderer Dank geht an das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Gesundheit und Pflege sowie das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation für die finanzielle Förderung. „Über 70 Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen haben sich auf den Weg gemacht, um ihre Beratungsangebote mit den zur Verfügung stehenden Mitteln der Digitalisierung noch weiter auszubauen“, betonte Familien- und Gesundheitsministerin Diana Stolz und ergänzte: „Uns als Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, die Beratungsstellen in ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen. Digitale Beratungsformate eröffnen neue Möglichkeiten, um Ratsuchenden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Denn nur so kann auch allen geholfen werden, die eine Präsenzberatung nicht nutzen können oder wollen. Für ihr Engagement und ihren Einsatz danke ich den Projektbeteiligten ganz herzlich!“

„Mit einer Förderung von 500.000 Euro aus unserem Digitalbudget und zusätzlichen 150.000 Euro für die technische Ausstattung haben wir den Ausbau des Blended Counseling in den hessischen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen gerne mit unterstützt,“ betonte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Gerade bei einem solch sensiblen Thema können hybride Beratungsangebote einen echten Mehrwert schaffen. Mein besonderer Dank gilt daher allen, die engagiert an diesem Projekt mitgewirkt haben – ihr Einsatz hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Beratungsstellen ihre wertvolle Arbeit nun noch umfassender durchführen können und Ratsuchende bestmögliche Unterstützung erhalten.“

Das Projekt wurde durch das Institut für E-Beratung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm wissenschaftlich begleitet. Ebenso dankt die Liga Hessen allen Mitwirkenden und Referent*innen für ihr Engagement sowie allen beteiligten Beratungsstellen und Fachkräften für ihre Offenheit gegenüber der Einführung des Blended Counseling.

Ausblick: Zukunftsperspektiven für die Beratung

Regina Freisberg, Vorsitzende des Liga-Arbeitskreises „Kinder, Jugend, Frauen und Familie“ fügt hinzu: „Perspektivisch gesehen ist es wichtig, gerade digitale Beratungsangebote weiter auszubauen. Dafür braucht es – seitens der Politik – weiterhin verstärkte finanzielle und strukturelle Unterstützung für die digitale Infrastruktur in Beratungsstellen sowie kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen für Fachkräfte. Denn die Umstellung auf neue digitale Wege braucht Zeit. Zudem erhoffen wir uns eine nachhaltige Förderung für den Austausch und die Vernetzung von Fachkräften und die Schaffung eines qualitativ hochwertigen digitalen Beratungsstandards für alle Beratungsstellen in Hessen. Mit „Blende(n)d beraten“ konnten wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten, flexiblen Beratungsstruktur gehen.“

>>> Webseite des Projektes <<<

 

Ansprechpartnerinnen für die Medien:

Karen Fietkau

Projektleitung

Digitalisierung Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung

E-Mail: k.fietkau_skb(at)liga-hessen.de

Tel. Liga-Geschäftsstelle: 0611-308 1434

 

Marion Bradl

Institut für E-Beratung I Technische Hochschule Nürnberg

E-Mail: marion.bradl(at)th-nuernberg.de

Tel. 0911 5880 - 2593

 

"Blende(n)d beraten" ist ein Projekt der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. in Kooperation mit dem Institut für E-Beratung der TH Nürnberg. Das Projekt hat eine zweijährige Laufzeit und wird vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation gefördert. Das Projekt unterstützt Beratungsstellen bei der Einführung eines gelingenden Blended Counseling-Konzepts mit entsprechenden Schulungen und Workshops. Fachkräften wird ein Rahmen geboten, sich untereinander zu vernetzen und zu aktuellen Umsetzungsschritten in ihren Beratungsstellen auszutauschen. Das Projekt richtet sich an alle nach dem hessischen Ausführungsgesetz geförderten Beratungsstellen in freier Trägerschaft, unabhängig ob diese schon ein Blended Counseling-Konzept anwenden oder noch ganz am Anfang stehen.