Die Temperaturen sinken, die Not nimmt zu!

Liga-Vorstandsvorsitzender Carsten Tag mit einem Statement der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen vor dem Hessischen Sozialgipfel

Liga-Vorstandsvorsitzender Carsten Tag

Die Beratungsstellen unserer Mitgliedsverbände erleben seit Wochen steigende Anfragen vieler Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, die nicht wissen, wie sie die exorbitant hohen Energie-Rechnungen zahlen sollen. Als Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen haben wir die Landesregierung seit Juli dieses Jahres dazu aufgefordert, sozial benachteiligte Menschen vor drohende Energie- und Stromsperren zu schützen und die sozialen Beratungsangebote auszubauen.
Carsten Tag, Vorsitzender der Liga Hessen erklärt: „Wir brauchen einen Härtefallfonds für die Menschen, deren Existenz von den steigenden Energiepreisen bedroht ist. In unserem Positionspapierhaben wir der Hessischen Landesregierung Handlungsempfehlungen vorgelegt und sind sehr gespannt, welche Lösungswege beim morgigen Hessischen Sozialgipfel präsentiert werden. Bezahlbare Energie gehört zur Daseinsvorsorge. Daher sollte sich das Land Hessen in Berlin für einen Gaspreis- bzw. Energiepreisdeckel einsetzen.“
Auch die sozialen Einrichtungen und Träger in Hessen sind betroffen. Die Energiekostensteigerungen, insbesondere bei Gas, treffen kleine Beratungsstellen aber auch stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Jugendhilfeeinrichtungen. Gerade große stationäre Einrichtungen, die bisher günstige Gasabnahmekonditionen vereinbaren konnten, stehen vor Kostenanstiegen zwischen 150-800%. „Die große Sorge vor einem teilweisen oder völligen Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur in Hessen beschäftigt uns zunehmend“, so Carsten Tag weiter. „Ein Energiepreisdeckel würde auch den sozialen Einrichtungen helfen. Hier ist das Land gefragt, einen Energiepreisdeckel im Bundesrat zu unterstützen.“ Um Insolvenzen bei sozialen Trägern in Hessen abzuwenden, brauchen wir beispielsweise auch vereinfachte Verfahren bei der Nachverhandlung von Energiekosten und die Anpassung der Zuwendungsbescheide des Landes an individuelle Kostenentwicklungen.

Wir hoffen sehr, dass bei dem Sozialgipfel auch die brisante Situation für die soziale Infrastruktur erkannt wird und unsere Lösungsvorschläge aufgegriffen werden. Eine fachübergreifende Arbeitsgruppe sollte schnellstmöglich unter Leitung der Staatskanzlei eingesetzt werden, um konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen.